Eine der häufigsten Ursachen für Unfälle auf Schweizer Strassen ist eine nicht angepasste Geschwindigkeit. Dies war das Kernthema der dreijährigen Präventionskampagne «Slow Down. Take it Easy» (2010-2012).
Quelle: bfu
Wer den Fuss vom Gas nimmt, hat weniger Stress auf der Strasse. In jedem Sinne. Denn Fahren über der Tempolimite ist ein Auslöser für schwere Verkehrsunfälle. Den Verhältnissen nicht angepasstes, zu schnelles Fahren spielt bei einem Viertel aller Unfälle, bei denen Personen schwer verletzt oder gar getötet werden, eine entscheidende Rolle. Deshalb nimm dir lieber etwas mehr Zeit und komm gut an. Slow down. Take it easy.
Wer sich Zeit nimmt, kommt gut an.
In der Schweiz ist das Wetter kleinräumig sehr verschieden und kann sich rasch und häufig ändern. Nebel oder Regen können aus deiner Heimstrecke schnell eine Geisterbahn machen. Denn auf nasser, verschneiter oder eisiger Fahrbahn verlieren die Reifen an Bodenhaftung. Und bei Nebel, starkem Regen oder Schneefall siehst du viel weniger weit. Dein Bremsweg ist länger, jede Kurve wird zur Gefahr, selbst wenn du glaubst, die Strecke wie deine Hosentasche zu kennen. Nur wer sein Tempo den Umständen anpasst, behält die Kontrolle. Slow down. Take it easy.
Wer sich Zeit nimmt, fährt bei jedem Wetter gut.
Tatsache: Junge kommen rascher ins Schleudern. Bei jungen Erwachsenen fordern Schleuder- und Selbstunfälle bei unangepasster Geschwindigkeit nach wie vor die meisten Todesopfer. Die Hauptgründe sind fehlende Erfahrung und eine Unterschätzung der Auswirkungen der Geschwindigkeit. Gut fährt nicht, wer schnell fährt. Gut fährt, wer mit angepasster Geschwindigkeit fährt. Slow down. Take it easy.
Wer sich Zeit nimmt, zeigt Fahrkönnen.
Wer schon einmal unerwartet eine Vollbremsung machen musste, vergisst nie mehr, wie lang sich ein Bremsweg anfühlen kann. Der Schreck sitzt lange in den Knochen. Und auf vereister oder nasser Strasse kann aus dem Schreck ein Albtraum werden. Das Kritische dabei: Die Reaktionszeit liegt bei überraschenden Situationen im Durchschnitt bei rund zwei Sekunden. Das heisst, das Hirn braucht einen Moment, bis es den Fuss zum Bremsen bringt. Also behalt die Bodenhaftung: Slow down. Take it easy.
Wer sich Zeit nimmt, bremst schneller.
Mit jedem km/h mehr sinken die Chancen, dass ein Unfall glimpflich ausgeht. Die Rechnung ist einfach – Aufprallunfälle sind umso gefährlicher, je höher das Tempo. Ein Aufprall mit 80 km/h beispielsweise ist wie ein Fall aus dem 9. Stock eines Hochhauses. Und für schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fussgänger, Velo- oder Motorradfahrer kann ein Zusammenstoss schon bei geringem Tempo sehr schnell tödlich enden. Deshalb lieber Zeit nehmen und Tempo anpassen: Slow down. Take it easy.
Wer sich Zeit nimmt, hat bessere Chancen.
Kurven bieten Fahrspass, keine Frage. Denn die Fliehkräfte drücken dich so richtig in den Sitz und lassen dich die Strasse spüren. Die richtige Technik unterscheidet den Profi vom Amateur: Die besten Fahrer drosseln immer schon vor der Kurve, also auf der Geraden, ihre Geschwindigkeit. Nur so kann man sein Fahrzeug kontrollieren. Wer es sich hingegen zum Sport macht, Kurven am Limit zu fahren, bringt sich und andere in Gefahr. Deshalb: Slow down. Take it easy.
Wer sich Zeit nimmt, kriegt die Kurve.
Freitag, es ist Nacht, endlich frei! Mit Freunden machst du die Nacht zum Tag. Und so wird oft auch gefahren: als wäre helllichter Tag. Aber die Nacht und die Ablenkung durch Musik und Freunde können aus dem Joyride einen Horrortrip machen: An Wochenenden häufen sich die Geschwindigkeitsunfälle dramatisch. Besonders betroffen sind junge Männer. Nur wer es ruhig angeht, behält die Kontrolle. Dass Alkohol und Drogen am Steuer tabu sind, versteht sich dabei von selbst. Slow down. Take it easy.
Wer sich Zeit nimmt, geniesst den Ausgang richtig.
Du bist nie allein auf der Strasse. Denn die Strasse gehört allen. Fussgänger, Velofahrer und Kinder sind nie weit entfernt. Und gerade Kinder sind sehr unberechenbar. Der beste Weg, andere und sich selbst vor einem Unfall zu schützen, ist das Fahren mit angepasster Geschwindigkeit. Nur wer sein Tempo den Wetter-, Strassen- sowie den Verkehrs- und Sichtverhältnissen anpasst, zeigt den nötigen Respekt gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern. Ganz besonders innerorts: Slow down. Take it easy.
Wer sich Zeit nimmt, schützt alle.